Der Berufsschulalltag

Theoretische Ausbildung der Industriekaufleute

Hey, ich bin Rica und mittlerweile im 2. Ausbildungsjahr angekommen. Seit meinem letzten Beitrag im Dezember 2019 ist viel passiert, nicht nur im Betrieb, sondern auch in der Berufsschule. Deshalb möchte ich dir heute mal ein bisschen was über den Berufsschulalltag erzählen und wie sich dieser während der Corona-Pandemie verändert hat.

Der Berufsschulalltag

Wie sieht ein Berufsschultag bei Auszubildenden aus?

Einen großen Unterschied zu meiner „normalen“ Schulzeit habe ich eigentlich gar nicht gemerkt, es ist genauso, wie man den Unterricht vorher schon kannte: Zuhören, mitschreiben, Referate halten, Arbeiten schreiben, etc. Der normale Schulwahnsinn halt.

Aber natürlich gibt es einige Änderungen, wie zum Beispiel unterschiedliche Schultage in den verschiedenen Ausbildungsjahren und diese sehen wie folgt aus:

  • 1. Ausbildungsjahr: Dienstag & Freitag
  • 2. Ausbildungsjahr: Montag
  • 3. Ausbildungsjahr: Donnerstag.

Auch einige Fächer sind teilweise gleich geblieben, wie Deutsch, Englisch und Politik. Das sind die „berufsübergreifenden“ Fächer und dann gibt es noch die „berufsbezogenen“ Fächer, welche bei uns in sogenannte Lernfelder aufgeteilt sind. Diese teilen sich im 1. Ausbildungsjahr wie folgt auf:

  • Lernfeld 1: In Ausbildung und Beruf orientieren (wirtschaftliche Grundlagen)
  • Lernfeld 2: Marktorientierte Geschäftsprozesse eines Industriebetriebes
  • Lernfeld 3: Rechnungswesen
  • Lernfeld 4: Kosten- und Leistungsrechnung
  • Lernfeld 5: Leistungserstellungsprozesse planen, steuern und kontrollieren.

Die Lernfelder werden in den verschiedenen Ausbildungsjahren aufsteigend „erneuert“, das heißt, dass im 2. Ausbildungsjahr dann folgende Lernfelder behandelt werden:

  • Lernfeld 6: Beschaffungsprozesse planen, steuern und kontrollieren
  • Lernfeld 7: Personalmanagement
  • Lernfeld 8: Vorbereitung auf den Jahresabschluss.

In diesem Schuljahr werden weniger Lernfelder unterrichtet, da wir nur noch an einem Tag in der Woche Berufsschule haben. Die Fächer Englisch und Politik bleiben uns erhalten, aber werden jeweils nur ein Halbjahr unterrichtet.

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Die Pandemieregelung ab dem 17.03.2020

Bevor die ganze Pandemie losging, konnte ich ganz normal zur Schule gehen, mit meinen Mitschülern zusammensitzen, mit ihnen die Pausen verbringen, etc., so wie man es kennt.

Aber dann kam die Nachricht, dass für uns ab dem 17. März 2020 kein Präsenzunterricht mehr stattfindet. Das hieß für uns, dass wir dann an den Tagen, wo wir Berufsschule gehabt hätten, in den Betrieb gefahren sind. Das hielt aber auch nicht lange an, da alle Auszubildenden ab dem 24. März 2020 nach Hause geschickt wurden, um uns vor einer möglichen Infektion zu schützen. Wir wurden dann in vereinzelten Fällen wieder in den Betrieb zurückgeholt, um einige Abteilungen zu unterstützen. Von unseren Lehrern kam kurze Zeit nach der Schließung der Berufsschule die Information, dass wir per E-Mail mit Aufgaben versorgt werden, welche wir dann im „Home Schooling“ bearbeiten sollten. Diese Prozedur wurde bis zum 1. Juni 2020 durchgeführt, da wir seit diesem Tag wieder persönlich von unseren Lehrern unterrichtet werden. Aber leider mit einer kleinen Änderung: Der Unterricht wurde nach dem Szenario B gestaltet, das heißt, dass meine Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt wurde und wir dann an verschiedenen Tagen unterrichtet wurden. Dadurch, dass wir keinen gemeinsamen Unterricht mehr hatten und unterschiedliche Lernstände hatten, wurden bis zum Ende des Schuljahres keine Klassenarbeiten mehr geschrieben. Unsere Zeugnisse wurden auf Grundlage der minimalen Leistungen des 2. Halbjahres und hauptsächlich auf Grundlage des 1. Halbjahres erstellt, das Lernfeld 2 konnte sogar gar nicht erst bewertet werden.

Ich bzw. meine Klasse hatten dann die Hoffnung, dass nach den Sommerferien alles wieder normal sein würde. Diese Hoffnung hat sich auch fast vollständig erfüllt. Wir dürfen wieder in voller Stärke in den Klassenräumen sitzen und auch unsere Englischkurse finden wieder statt.

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Die Pandemieregelung nach den Sommerferien 2020

Es gibt aber auch ein „aber“. Seit Ende der Sommerferien müssen wir auf den Fluren einen Mund-Nasen-Schutz tragen und direkt nach dem Betreten des Gebäudes die Hände desinfizieren. In den Gängen selbst wurden mit rot-weißem Absperrband Wege gekennzeichnet, die zeigen, wo und in welche Richtung wir gehen dürfen. Außerdem wurden in der Pausenhalle die Stühle so hingestellt, dass immer mindestens 1,50 Meter Abstand eingehalten werden und diese Stühle dürfen auch nicht verschoben werden. Ein Muss für uns ist auch, dass die Fenster regelmäßig geöffnet werden und die Tür geöffnet bleibt.

Als der zweite Lockdown bekannt gegeben wurde, kamen für uns die nächsten Einschränkungen: Unsere Englischkurse wurden halbiert bzw. sitze ich jetzt nur noch mit meinen Klassenkameraden in einem Raum, da wir relativ viele in unserem Kurs sind. Außerdem gab es die Änderung, dass wir im Schulgebäude den Mund-Nasen-Schutz nicht mehr abnehmen dürfen, außer in den Klassenräumen. Zum Essen und Trinken müssen wir ab sofort immer nach draußen gehen.

Fazit Ausbildung zur Industriekauffrau

Wie du siehst, hat sich in der Zeit während der Pandemie viel verändert und ich bzw. wir mussten mit vielen Einschränkungen zurechtkommen. Natürlich war es sehr ungewohnt für mich Unterricht von Zuhause aus zu machen und fast drei Monate nicht in die Berufsschule zu fahren. Trotz allem denke ich, dass die Herausforderung gut zu meistern war und wir, wenn es so kommen sollte, gut auf ein zweites Mal Home Schooling vorbereitet sind.

Wenn du noch Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben!

Liebe Grüße

Rica

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Verfasst von Rica Bauck