Neubau Bahntrasse:

Stadtwerke Uelzen kämpfen für Wasserschutzgebiet im Stadtwald

In den vergangenen Wochen wurden Pläne der Deutschen Bahn laut, welche verschiedene mögliche Strecken für eine neue Eisenbahntrasse vorsehen. Davon betroffen könnten auch der Uelzener Stadtforst und damit das Wasserschutzgebiet sein. Hier gewinnen die Stadtwerke Uelzen das Trinkwasser für knapp 20.000 Menschen. Mit dem potenziellen Bauvorhaben sieht mycity die als „Ausgezeichnet“ beurteilte Wasserqualität in Gefahr.  

„Für eine Eisenbahntrasse wären massive Rodungen im Stadtwald nötig, die enorme Erdbewegungen auslösen. Das gefährdet unser Trinkwasser-Reservoir und ist deshalb unbedingt zu verhindern. Erstklassiges Trinkwasser bedeutet Lebensqualität und für diese setzen wir uns in Uelzen als kommunaler Versorger immer wieder ein“, unterstreicht Markus Schümann, Geschäftsführer der Stadtwerke Uelzen. Man stehe hier ganz klar an der Seite der Bürger*innen in Uelzen, so Schümann.

Aktuell lässt der Energieversorger juristisch prüfen, ob dieser Trassenverlauf überhaupt zulässig wäre. Denn nach der 1996 erlassenen Verordnung, sind umfangreiche Rodungen und Erdarbeiten im Wasserschutzgebiet nicht zulässig. Außerdem arbeiten die Stadtwerke Uelzen Schulter an Schulter mit der eigens gegründeten Bürgerinitiative „Kirch- und Westerweyhe DB Trassenwahn“. Diese initiiert am 12. August eine Menschenkette mit mehr als 1000 Personen zwischen Kirch- und Westerweyhe als Zeichen des Protests.

Neben dem Wasserschutzgebiet stehen auch der Verlust des Stadtwaldes als Naherholungsgebiet, weitere Lärmbelästigung sowie eine Verschlechterung als Wirtschaftsstandort bei entfallenden ICE-Halten im Falle einer Hochgeschwindigkeitsstrecke auf dem Spiel.

Über das Wasserschutzgebiet

Die Stadtwerke Uelzen verantworten und pflegen ein 11,2 km2 großes Wasserschutzgebiet, wozu auch ein Teil des Stadtwaldes gehört. Mithilfe von sechs Brunnen wird in diesem Schutzgebiet das Uelzener Trinkwasser für knapp 20.000 Einwohnende aus dem Grundwasser gewonnen. Über zentrale Brunnenleitungen wird es zur Aufbereitung in ein Wasserwerk weitergeleitet. Erst im Februar 2021 hat das „Institut für Gewässerschutz und Umgebungsüberwachung" die Trinkqualität mit dem Prädikat „Ausgezeichnet“ bewertet. 



Verfasst von Franziska Albrecht